Das vergangene Jahr hat auch viele positive Erinnerungen hinterlassen. Hier wollen wir die
festlichen Höhepunkte des Jahres Revue passieren lassen.
Chanukka
Am 24. Dezember 2019 feierten viele jüdische Familien aus der Region gemeinsam Chanukka, das Lichterfest. Eine Premiere: Zum ersten Mal wurde speziell für unsere Gemeinde, trotz eines gesetzlichen Feiertags, das Indoor-Spielplatz Tollhaus in Bad Vilbel geöffnet. Den Feiernden standen alle Attraktionen zur Verfügung, die Organisatoren sorgten für ein reichhaltiges koscheres Buffet, Bastelaktivitäten, fröhliche Lieder und Geschenke für Kinder. Bei festlicher Chanukka-Stimmung wurde am Abend das 3. Chanukka-Licht gezündet.
Purim
„Purim im Shtetl“ – war das Motto des diesjährigen Purim-Fests. Mit Liebe zum Detail wurde der Gemeindesaal in ein osteuropäisches jüdisches Dorf verwandelt. Viele Gäste folgten dem Aufruf und kamen wie Figuren aus Anatevka gekleidet. Mädchen in weißen Schürzen und Kopftüchern und Jungs mit Westen und Ballonmützen trugen ein lustiges Lied vor. Musikalisch sorgten die Geigerin Anna Agret und ein DJ für Unterhaltung. Es wurde viel gelacht, gespielt, getanzt und ausgelassen gefeiert, und bei gutem Essen kam die richtige Purim-Stimmung auf.
Sukkot
Wie so vieles, war auch unser jährlicher Mini-Sukka-Wettbewerb diesmal anders als sonst: er war virtuell! Danke an alle kreativen Familien, die Bilder von ihren selbstgebauten Sukkot eingeschickt haben. Ob mini oder echt – alle sind ohne Ausnahme schön geworden. Eine kompetente Jury hat besondere Preise an drei Teilnehmer verliehen, die am meisten überzeugt haben: Familie Dimov, Familie Daboosh, Familie Dreichner.
Taschlich
Ca. 150 Menschen trafen sich nach dem Mincha-Gebet am 2. Tag von Rosch Haschana zum Taschlich am Main in Offenbach. An der frischen Luft konnten trotz der Corona-Pandemie die Taschlich-Gebete gesprochen und unsere Sünden mit Hilfe von Krümeln symbolisch im Wasser versenkt werden.
Auch ermöglichte es Rabbiner Mendel Gurewitz allen, seinem Schofar-Blasen zu lauschen. Die Mizwa des Hörens des Schofars konnte dadurch auch für diejenigen, die aufgrund der Pandemie nicht in die Synagoge kommen konnten, erfüllt werden. Die Kinder erhielten am Ende der Zeremonie nicht nur
Süßigkeiten, sondern auch ein liebevoll skizziertes Buch über die sog. „Warte-Mauer“. Auch den Erwachsenen wurde das Neue Jahr mit Geschenken, wie z.B. getrockneten Äpfeln und selbst gebackenem Honigkuchen, versüßt. Ein großer Dank gilt auch an dieser Stelle der Familie Gurewitz!
T. D.
Tu BiSchwat
Der Tisch ist gedeckt mit Früchten, Oliven, Waffeln, Bier, Wein, Vodka und Saft. Jedes Lebensmittel gehört zu einer der sieben Arten – Schewa Minim – die wir zum Neujahrsfest der Bäume verzehren.
An diesem Tag beginnen die Bäume in Israel nach der winterlichen Pause wieder zu wachsen. „Ein Mensch ist wie ein Baum auf dem Feld“, heißt es im Talmud. Der Vergleich will sagen, dass ein Baum wertvoll ist – mit seinen Funktionen für die Natur und den nahrhaften Früchten. Selbst die Bäume der ärgsten Feinde durften in biblischen Zeiten nicht gefällt werden, solange sie Früchte trugen.
In der Allegorie ist ein Mensch, der für seine Umgebung Gutes tut, also im übertragenen Sinne Früchte trägt, wertvoll und verdient Wertschätzung. Ein Mensch, der dies nicht tut, sollte besser keinen so wichtigen Stellenwert in der Gemeinschaft einnehmen.
Michaela JACOBSOHN